03. Juni 2025 | Online | 15:30 bis 17:00 Uhr

 

Die zweite Veranstaltung der „HortiSustain-Online-Veranstaltungsreihe 2025“ zum Thema Zulassung von (nicht-chemischen) Pflanzenschutzmitteln, welche eine praxisorientierte Analyse des Themas bot, fand am 3. Juni statt. Mit einem Fokus auf die Schlüsselelemente vor der Markteinführung (einschließlich Formulierung, Produktion, Haltbarkeit und Preisgestaltung) erwies sich die Fortsetzung der Reihe für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut als wertvolle Informationsquelle. Der Hauptredner vermittelte dem breit gefächerten Publikum wertvolle Einblicke in die strategischen und praktischen Schritte, die für eine erfolgreiche Produkteinführung entscheidend sind.

Die Veranstaltung endete mit einer offenen Diskussion, in der die Teilnehmer die Herausforderungen der Zulassungsanforderungen für nicht-chemische Pflanzenschutzmittel und mögliche Lösungen diskutierten.

psm 2 550"Zulassung von (nicht-chemischen) Pflanzenschutzmitteln"-Infoveranstaltung © Dr. Michaela Kirndörfer

Im Rahmen ihres Vortrags mit dem Titel „Forschung, Registrierung und Marketing für biologische Pflanzenschutzmittel“ gab Dr. Christina Donat, Spezialistin für Registrierung und Regulatory Affairs bei der e~nema GmbH, einen umfassenden Einblick in die Welt der biologischen Pflanzenschutzmittel aus Industriesicht.Zu Beginn differenzierte sie zwischen Düngemitteln, Bioziden und Pflanzenschutzmitteln und erläuterte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten biologischer Produkte in der Landwirtschaft sowie im Haus- und Kleingarten. Aufbauend darauf behandelte sie die zentrale Frage „Was sind biologische Pflanzenschutzmittel?” und legte die gesetzliche Grundlage in der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 dar. In diesem Kontext definierte sie die Schlüsselkomponenten eines Pflanzenschutzmittels präzise: den Wirkstoff (API), das formulierte Produkt (API plus Formulierungshilfsstoffe) und die spezifische Anwendung (Produkt plus Indikation). Auch weitere relevante Bestandteile wie Zusatzstoffe, Safener und Synergisten wurden thematisiert.Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf den langwierigen und kostenintensiven Weg zur Marktreife gelegt. Dr. Donat hob hervor, dass die Verfahrensdauer von der Forschung bis zum Verkauf rund zehn Jahre betragen könne und die Kosten für die EU-Registrierung allein etwa zehn Millionen Euro erreichen könnten.Abschließend bot Dr. Donat einen Einblick in die unternehmensinternen Herausforderungen. Sie beschrieb das weite Konfliktfeld, das durch die unterschiedlichen Erwartungen und Anforderungen der Abteilungen für Registrierung, kommerzielle Produktion und Forschung (Labor- und Feldversuche) entsteht. Dabei betonte sie, wie entscheidend eine fundierte wissenschaftliche Unterstützung ist, um diese Spannungen zu überbrücken und die Akzeptanz beim Endanwender zu gewährleisten.

 

Die Veranstaltung schloss mit einer engagierten Diskussionsrunde, in der die Teilnehmenden konkrete praktische und regulatorische Hürden erörterten. Die Fragen aus dem Publikum befassten sich unter anderem mit den Herausforderungen bei der Skalierung der Produktion (Upscaling) sowie mit den besonderen Problemen bei der Zulassung von Produkten mit mehreren Inhaltsstoffen. Darüber hinaus wurde intensiv darüber diskutiert, welche offiziellen Organisationen und Behörden bei der Einreichung eines neuen Produkts zu berücksichtigen sind und an wen man sich wenden kann, um Unterstützung bei der Bewältigung der zahlreichen Hürden des Zulassungsprozesses zu erhalten.

Hiermit wird der Themenkomplex „Zulassung von (nicht-chemischen) Pflanzenschutzmitteln“ nach diesen beiden aufschlussreichen Veranstaltungen abgeschlossen. Wir freuen uns sehr, Sie bereits heute zur nächsten Infoveranstaltung zum Thema „Schutzrechte im Überblick – Grundlagen, Möglichkeiten und Chancen“ einladen zu dürfen und hoffen auf Ihre erneute Teilnahme.

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